Prix Lignum 2024
Pro la Resgia

Als kleine Forstunternehmung war es für mich und meine Frau ein lang ersehnter Wunsch, mit dem Holz aus dem Holzschlag Schlosswald Tagstein in Masein unser Vollholz Eigenheim zu bauen. Vom eigenen Holz zum Holzpur Eigenheim. Jeder der in einem Holzhaus wohnt, kann die wohlige, behagliche, warme Atmosphäre von Holz spüren. Mit dieser Bauweise konnten wir betreffend Wärmespeicherung, Abschirmung von Elektrosmog, sowie im Schall- und Brandschutz einmalige Werte erzielen. Mit einem Wandaufbau von zwei mal 210 mm dicken Massivholzwänden konnten wir auf eine Wärmedämmebene verzichten. Das äussere Erscheinungsbild zeichnet sich durch eine horizontale, hinterlüftete und sägerohen Fichtenschalung aus. Das faszinierende an dieser Bauweise ist, dass eine sehr hohe Ausbeute des Sägerundholzes erzielt wird. Für die Erstellung der Elemente können auch schlechtere Holzqualitäten in den inneren Lagen der Massivholzwand verbaut werden. Die makellosen Bretter wurden dann als Decklage für die fertige Innenseite verwendet.
Die ausgesuchten, sehr mächtigen ca. 150 jährigen Weisstannen aus dem Holzschlag wurden zu sehr guten Mondzeiten mit dem geringsten Schwinden gefällt. Anschliessend wurden die gefällten Bäume drei Monate lang in den Ästen liegengelassen. Durch dieses Vorgehen verliert der gefällte Baum über 20 % Wasser durch die Assimilation der Tannennadeln. Gemäss einer Holzliste wurden dann die Bäume, zusammen mit dem gesamten Holzschlag aufgerüstet und aussortiert.
Das Einfamilienhaus steht an einer Hanglage mit einem einzigartigen Blick auf unseren Hausberg Piz Beverin und das wunderschöne Domleschg. Um die Vorzüge dieser Lage auszunutzen, wählten wir einen Grundriss in L – Form mit einem sehr grosszügig überdachten, windgeschützten Sitzplatz. Die sichtbare Sticher - Dachkonstruktion mit der sehr markanten Kehle über den Sitzplatz, verleihen dem Haus einen einzigartigen Charakter.
Der Innenraum wird mit einer wuchtigen Blocktritt Treppe aus massiven Eichenholzstämmen abgerundet. Sämtliche Innenwände wurden als Ständerwände mit Fermacell Gipsfaserplatten beplankt und mit einem Erdton eingefärbten Lehmbauputz überzogen. Um dem Körperschall entgegen zu wirken, wurden die Ständerwände mit einer Holzwolldämmung ausgefüllt. Der Ofen mit Speckstein aus Disentis, welcher zentral im Wohnzimmer steht, verleiht eine wohlige, natürliche Wärme und trägt zu einer unvergleichlichen Wohnqualität bei.


Projektdetails:
Einfamilienhaus
Fertigstellung:
2021
Projekteingabe:
2024
Projektstandort:
Vorwiegend verwendetes Holz:
Fichte/Tanne
Behandlung des Holzes:
naturbelassen
Bauherrschaft:
Bettina und Orlando Lerch, Tartar
Architektur / Planung:
Bettina Lerch-Caminada, Bettina Lerch-Caminada, Tartar
Ingenieur:
Küng Holzbau AG, Alpnach
Ausführung Holzarbeiten:
Küng Holzbau AG, Alpnach
Schreiner:
Roman Balzer Schreinerei GmbH, Tartar, Tartar
Weitere:
Holzdrive GmbH, Tartar
Photos:
Dani Ammann Photography
Pius Caminada
Dani Ammann
Bettina Caminada
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