Prix Lignum 2024
Neubauten für die Schule Laax/GR

Grundlage der Planung war eine soeben durch die Gemeinde erstellte Tiefgarage für ca 200 Autos. Materialisierungen, Grundrisse, Raumhöhen, Neigungen und genaue Lage wurden rein durch ingenieurmässige und finanzielle Vorgaben bestimmt. Auf derselben sollten - in einem Wettbewerbsverfahren evaluiert - verschiedenste Ergänzungsräume für die regionale Schule erstellt werden. Holzbauten in Form von Leichtbaupavillons waren die von uns statisch bevorzugte Lösung. Der Laaxer See, die ihn lose umgebenden Holzpavillons, das naheliegende Moor, der schöne Baumbestand und ein gewolltes Aufgehen in dieser schönen Natur waren Randbedingungen des Entwurfes.
Die 3 Pavillons zeigen sich nun in einem klassischen Aufbau von Sockel - Geschoss - Dach. Der in seiner Ausführung grobe Betonsockel bildet Basis für die fein strukturierten Schulkisten, jede für sich separiert, jedoch dann immer zusammen einen jeweiligen Pavillon bildend. Die Dächer - als Davoserdach konstruiert - zeigen einen grossen Kaltraum. Dieser und die darauf liegende Begrünung garantieren, dass die darunterliegenden Räume nicht überhitzt werden. Zugleich entsteht so ein gewollter Gebäudeabschluss nach oben, ein Dach eben.
Das Holz wird - neben dem Einsatz als Tragkonstruktion, für die Fenster, für die Fassaden, für die Garderoben, Möbel, Leuchteneinfassungen etc - auch als raumbildendes Element eingesetzt. Holz ist nicht nur Holz: es kann auch als textiles Raumteil wahrgenommen werden, als zonenbildendes Element, bei uns nun an der Decke. So erhält ein an sich normal rechteckiger Raum unterschiedliche Bereiche in sich selber, was gerade bei einer flexiblen Bespielbarkeit eines Kindergartens von Nutzen sein kann.
Die Fensterbereiche sind jeweils als Nutzbereiche ausgestaltet: einmal als Arbeitstisch, einmal als Liegekoje, einmal als Angebot für das Bauen einer "Hütte", einmal als Ausstellungsvitrine. Es entstehen Räume zwischen innen und aussen.
Verschiedene Raum- und Materialexperimente sollen die jungen BenutzerInnen zur Beobachtung animieren, zu einer freien Raumbenutzung, zu weniger Angst vor dem Anpacken ungewisser Dinge, zu einer Verzögerung der Infiltration der Gesetze der Erwachsenen. Ziel ist es, das Bewusstsein, das Erkennen der Potentiale in den Dingen selbst zu fördern.
Das Holz und die Unternehmer stammen vorab aus der näheren Region. Die Gebäudewärme (Heizung und Wasser) wird von der neu erstellten Fernwärmezentrale (Rohstoff Holz) aus dem Fernwärmeverbund Laax geliefert.
Projektdetails:
Schulbau, Neubau, Öffentlicher Bau
Fertigstellung:
2023
Projekteingabe:
2024
Projektstandort:
Vorwiegend verwendetes Holz:
Fichte/Tanne
Zusätzlich verwendetes Holz:
Lärche
Behandlung des Holzes:
naturbelassen
Bauherrschaft:
Gemeinde Laax (Vertreten durch das Bauamt:), Laax
Architektur / Planung:
Architekturbüro, Conradin Clavuot, Chur
Ingenieur:
Ingenieurbüro, Domat/Ems
Ausführung Holzarbeiten:
Holzbau Camathias SA , Martin Camathias, Laax
Schreiner:
Schreinerei Camathias SA, Laax
Weitere:
Spreiter, Bauleitungsbüro, Flims Dorf
Projekt-Link:
Photos:
Büro Clavuot
Walter Niedermayr
Pläne: