Prix Lignum 2024
Neubar KuhBar

Arosa war einst ein von den Walsern besiedeltes Gebiet, das von alpiner Viehwirtschaft lebte. Allerdings mussten sie Zinsen an verschiedene Adelshäuser zahlen. 1438 befreiten sie sich vom Lehenszins und regulierten die Alpwirtschaft autonom durch die Einführung von Kuhrechten, die an auswärtige verkauft werden konnten. Angelehnt an diese Geschichte entstand der Name KuhBar.

Durch die von der majestätischen Bergsilhouette inspirierte Dachform schmiegt sich die KuhBar sanft in die Umgebung ein. Die Holzdachkonstruktion schafft nicht nur ein stimmiges Äusseres, sondern auch eine grosse Tanzfläche. Ein weiterer Punkt, der für die Neigung des Daches sprach, war der exorbitante Vorteil für die PV-Anlage. Durch die Neigung rutscht der Schnee einfach vom Dach, sodass es im Winter zu ca. 85% schneefrei bleibt. Die KuhBar produziert etwa so viel Strom wie 10 Anlagen auf Einfamilienhäuser, wodurch sie eine maximale Ausnutzung der Sonnenenergie erreicht.

Das Gebäude erstreckt sich längs, wobei die verglasten Fassaden den Raum zur Berglandschafft öffnen. Die äussere Hülle aus einheimischem Holz vereint die Primärkonstruktion des Neubaus und den Bestand zu einer harmonischen Einheit. Die hinterlüftete und gebrannte Holzfassade erzeugt ein einheitliches uns farblich abgestimmtes Erscheinungsbild. Dabei berücksichtigt die Auswahl der Materialien auch die spätere Entsorgung und Wiederverwertung im Kreislauf. Zudem erlaubt die stützenfreie Konstruktion eine spätere Umnutzung des Gebäudes, was den Lebenszyklus des Gebäudes verlängert und somit positiv beeinflusst.

Der Neubau der KuhBar, als modernes Après-Ski-Gebäude, setzt ein klares Statement und zeigt wie sich ein Bau ausserhalb der Bauzone harmonisch in die Landschaft integrieren kann, während er gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag leistet. Durch die mit der Landschaft verwobene Architektur und die besondere Dachform wird die KuhBar zu einem markanten Wahrzeichen, das nicht nur den Ort, sondern auch die Geschichte und die soziale Nachhaltigkeit in sich trägt.
Projektdetails:
Kultur-, Konzert- und Vortragsbauten
Fertigstellung:
2023
Projekteingabe:
2024
Projektstandort:
Vorwiegend verwendetes Holz:
Fichte
Behandlung des Holzes:
andere
Bauherrschaft:
Arosa Bergbahnen AG, Arosa
Architektur / Planung:
Albertin Architekten, Robert Albertin, Haldenstein
Ingenieur:
Alping Gartmann & Joos Bauingenieure AG, Chur
Ausführung Holzarbeiten:
Casa-Vita / Frefel Holzbau AG, Mollis
Designer:
Stammkraft GmbH , Neuenhof
Photos:
Ingo Rasp
Pläne: