Das Restaurant zeichnet sich durch eine geschickte Kombination von modernem Holzbau und traditionellen architektonischen Elementen aus, die auf den Massstab und die Atmosphäre des Dorfzentrums von Andeer abgestimmt sind.
Die markanten ästhetischen Merkmale des Holzbaus sind die gedämpfte Lärchenholzfassade und die Ornamentierung auf den Fensterklappläden. Diese Details verleihen dem Gebäude eine harmonische Verbindung zwischen zeitlosem Minimalismus und ortstypischer, traditioneller Architektur.
Hervorzuheben ist die durchdachte Tragkonstruktion des Satteldaches, die als Faltwerk gestaltet ist. Die steifen Dachpaneele, konstruiert aus Mehrschichtplatten oberhalb des Sparens, leiten die Kräfte über die Fusspfette in den Wandbereich ab (Scheibenwirkung). Die Fusspfette dient als Zugband und ermöglicht eine flexible Innenraumgestaltung ohne Stützen oder Zugbalken.
Der Einsatz von Holz als Hauptmaterial ist zweckmässig und sinnvoll, da es, als Faltwerk eingesetzt, die Überbrückung einer grossen Spannweite mit minimem Materialaufwand ermöglicht. Die effiziente Ressourcennutzung von einheimischem Holz und die Zusammenarbeit mit einem örtlichen Holzbauer führen zu kurzen Transportwegen und unterstützen eine nachhaltige Architektur. Die Nutzung von ca. 80% Massivholz in der Konstruktion bindet viel CO2 im Bau, ermöglicht eine einfache Rückbaubarkeit und Wiederverwendung der Elemente und widerspiegelt somit die Prinzipen einer zielführenden Kreislaufwirtschaft.
Das architektonische Werk verweist mit seiner ortstypischen Satteldachform und Holzmusterfassade auf die traditionellen Holzställe im Dorf und integriert sich somit geschickt in dessen Struktur. Das Restaurant dient als Treffpunkt sowohl für Einheimische wie auch für Gäste und trägt zur Aktivierung des Dorflebens bei. Die positive Wahrnehmung und Akzeptanz des Restaurants resultieren nicht nur aus der ansprechenden Ästhetik, sondern auch aus der Verwendung und Förderung von Holz als Baustoff. Dadurch wird ein bedeutender Beitrag für die Schweizer Holzbranche geleistet, welcher das Hotel Post als vorbildliches Projekt im alpinen Raum erstrahlen lässt.
Projektdetails:
Hotel/Restaurant
Fertigstellung:
2021
Projekteingabe:
2024
Projektstandort:
Vorwiegend verwendetes Holz:
Lärche
Behandlung des Holzes:
thermisch behandelt
Bauherrschaft:
Lombardini Management GmbH, Hünenberg
Architektur / Planung:
Fanzun AG, Gian Fanzun, Chur
Ingenieur:
Fanzun AG, Chur
Ausführung Holzarbeiten:
Mani Holzbau, Domenig Mani, Andeer
Schreiner:
TM Schreinerei AG, Zillis
Designer:
Fanzun AG , Chur
Projekt-Link:
Photos:
Ralph Feiner