Prix Lignum 2024
Buswartehäuschen

Anforderung Gemeinde/Jury,
Buswartehäuschen Gemeinde Ilanz,13 Fraktionen
Behindertengerecht / Roter Faden Fraktionen / Gestaltung öffentlicher Raum
Verbindendes Element / Identifikation / Handwerk, Baukultur / Formale Neutralität / Umgebung / Sinnbildende Integration / Stimmigkeit / Funktionale Anpassbarkeit / Konzept, Grössenanpassung / Schlüssig in sich selbst / Langlebigkeit Kosten

Jurybericht Auszug
Die Aufgabe, für unterschiedliche Orte eine jeweilige Baute zu entwerfen, die derselben, einfachen, repetitiven und zusammenhängenden Nutzung dient, bringt die Frage mit sich, wie stark jeweilige Ortsmerkmale in eine Grundstruktur gestalterisch einfliessen sollen. Soll der Bau also die Charaktere des jeweiligen Ortes einbeziehen oder soll die Baustruktur neutral und überall gleichartig in ihrem Ausdruck sein und aber dennoch an allen Orten möglich und ebenso qualitätsbringend sein? ….
Hierbei wurde eine Struktur entwickelt, die grundsätzlich für alle Standorte identisch ist, sich aber in ihren Dimensionen und in ihren funktionalen Angeboten …. anpassen lässt. Sie zeigt sich in ihrer Art immer zurückhaltend und in gewissem Sinne auch neutral. Materialien, Konstruktionsart, Farbigkeit und Benutzungsart blieben immer dieselben. 
Betrachten wir die Station im Genaueren: 
Der Projektverfasser schlägt ein konstruktives Stecksystem aus regionalem Massivholz vor. Die Stützen und Wandscheiben sind in strickbauähnlicher Art zusammengefügt und in ihren Elementgrössen variabel. So können die unterschiedlichsten Bedürfnisse an eine Busstation erfüllt werden.
Die Wahl des Materials Holz sowie die gewählte Konstruktionsweise …. sind naheliegend und identitätsstiftend …. wo Wände sonst gefasste Innenräume bilden, bilden hier Wandscheiben gegen aussen hin halboffene Räume. Der Strickbau wird zum freistehenden, luftigen, schwebenden Scheibenbau.
Das auskragende Dach schützt das Holz und man kann daher lange Lebensdauer und niedrige Unterhaltskosten erwarten.
Das vorgeschlagene System …. aber vor allem auch als gestalterisch überraschend und neuartig.
Die Busstation wird nirgends zur Konkurrenz zu umgebendem Bestand …. ein Vorteil, da sich die Standorte zuweilen direkt vor einer Kirche oder auf einem engen Trottoir im städtischen Kontext befinden.
Sie bleibt somit universell anwendbar und wird als der erwünschte „rote Faden“, also als Erkennung der Zusammengehörigkeit innerhalb der Gemeinde Ilanz gelesen werden.
Projektdetails:
Öffentlicher Bau, Infrastrukturbau, Aussenraumgestaltung, ideelle Auseinandersetzungen mit Holz
Fertigstellung:
2023
Projekteingabe:
2024
Projektstandort:
Vorwiegend verwendetes Holz:
Fichte
Zusätzlich verwendetes Holz:
Esche
Behandlung des Holzes:
naturbelassen
Bauherrschaft:
Gemeinde Ilanz, Ilanz
Architektur / Planung:
Architekt Francesco Forcella, Francesco Forcella, Ilanz
Ingenieur:
Walter Bieler AG, Chur
Ausführung Holzarbeiten:
lennari.ch, Adrian Cadalbert, Sevgein
Weitere:
Bedachung Bisquolm-Dach GmbH, Ladir
Photos:
F. Forcella
Pläne: