Projekte

St. Antönien - Umbau Alpgebäude

Teilnahme:
Prix Lignum 2021
Auszeichnung:
2. Rang Sonderpreis "gefällt." 2021
Gewinner Sonderpreis Schreiner
2. Rang Prix Lignum Region Ost 2021
Projektstandort:
7246 St. Antönien
Fertigstellung:
2020
Projektdetails:
Umbau, Sanierung/Renovation, Ferienhaus
Vorwiegend verwendetes Holz:
Fichte
Art der Holzanwendung:
naturbelassen
Projektträger / Bauherrschaft:
J. A. Könz s.c.r.l, Markus und Daniel Freitag, Zürich
Architektur / Planung:
Nickisch Walder Architekten, Holzarbeiten Entwicklung zusammen mit Ueli Frischknecht, Selina Walder, Flims;
Ausführung Holzarbeiten:
Frischknecht & Schiess GmbH, Ueli Frischknecht, Trogen;
Ingenieur:
Ingenieurbüro Flütsch AG, Andi Flütsch, Chur;
Weitere:
Peter Boner, Baumeister, Peter Boner, Fideris;

Das Bauen mit Holz findet hier in verschiedenen Anwendungen seine eigene Haltung. Der Strickbau wird erhaltend restauriert, eine neue Innenwand stützt den alten Stall, gebaut wird unter der bauphysikalischen Herausforderung des natürlichen Bauens. Alt und Neu stehen ehrlich nebeneinander, das Material darf in Würde altern. Holz wird handwerklich ausgereizt, durch elaborierte materialspezifische Verbindungen -auch in bewegten Mechanismen- findet es in allen Massstäben seinen spezifischen Ausdruck

Im Alpgebäude, das in den 70er Jahren zum Ferienhaus umgebaut wurde, soll nun beim Generationenwechsel nebst klimatischen Verbesserungen auch die Raumordnung neu konzipiert werden. Das Haus soll 1-10 Personen aufnehmen können. Die Raumfolge wird als Rundgang angelegt, jedes Zimmer kann sowohl abgetrennt oder mit Bezug zum Nebenzimmer genutzt werden. Die Räume verändern sich in der Nutzung (als zusätzlicher Schlafraum), aber durch die Durchblicke auch in Tiefe und Proportion- insbesondere bei heruntergelassener Wandklappe. Dem Grundriss liegt das traditionelles Wärmekonzept der Walser zugrunde: aus der steinernen Küche befeuert, verteilt ein gemauertes „Feuerkreuz“, ein plastisch wirkender Körper, in dem der heisse Rauch geführt wird, die Wärme an die angrenzenden Räume ab. Das Haus ist gegen den Hang in die Erde eingegraben und schützt sich durch ein Ebenhöch vor Lawinen. Die massiven gebauten Aussenwände werden raumhaltig nach innen erweitert und bilden einen Sockel für die bestehende Dachbalkenkonstruktion. Eine Wand- und Deckenverkleidung aus sägerohem schwarz gebeiztem Holztäfer bildet den Hintergrund für die rohen Rundbalken. Ebenso werden die Rundbalken des ehemaligen Stalles in der Fassade mit einer Hinterlüftung und einem schwarzen Täfer winddicht geschlossen, um den durchlässigen Strickbaucharakter des Hauses in der ortsbildgeschützten Alp zu erhalten. Sämtliche Wand-Boden-Deckenaufbauten werden ohne Folien sondern nur mit natürlichen Materialien - Holz und Schafwolledämmung- aufgebaut! Die südlichen Holzstrickkammern werden erhalten und wo nötig mit demselben Holz Fichte ergänzt. Das neue Holz wird naturbelassen, es gleicht sich mit der Zeit dem alten Material an. Im neuen Täferzimmer aus breiten Fichtenbrettern sind eine mobile Wandklappe, Schiebetüren und ein Wandschrank ins Täferbild integriert. Die unbehandelten Bretter sind direkt in eine Bodennut gesteckt, die Böden sind geseift.. Die Schiebefenster lehnen sich konzeptionell an die alten handgefertigten Schiebefensterchen der Stube an und sind wie alle andern Türen und massgeschneiderten Möbel in einer direkten analogen Sprache entwickelt. Das Potential des Holzes wird in der Detailerarbeitung der Verbindungen, sowie durch präzise Bearbeitung bis in mechanische Detaillösungen ausgeschöpft. Ein ausziehbarer Sofatisch, ein stauraumbeinhaltender Stuhlhocker, klappbare Wandtischchen, und eine doppelgeschossige Garderobe sind weitere Möbel, die für die verdichtete Nutzung eigens entwickelt wurde
Datenblatt (PDF 3.98 MB)

Wir verwenden Cookies und Tracking-Technologien gemäss unserer Datenschutzerklärung, um Ihnen das beste Web-Erlebnis zu bieten. Zur Datenschutzerklärung