Projekte

Zuoz Globe

Teilnahme:
Prix Lignum 2012
Auszeichnung:
Anerkennung Region Ost
Projektstandort:
7524 Zuoz
Fertigstellung:
2011
Projektdetails:
Umbau, Öffentlicher Bau
Vorwiegend verwendetes Holz:
Lärche
Art der Holzanwendung:
naturbelassen
Weitere Art der Holzanwendung:
geölt
Projektträger / Bauherrschaft:
Lyceum Alpinum Zuoz AG, Ursula Sommer, Zuoz
Architektur / Planung:
gasser, derungs Innenarchitekturen GmbH, Remo & Carmen Gasser Derungs, Zürich
Ausführung Holzarbeiten:
Salzgeber Holzbau S-chanf, Simon Salzgeber, S-chanf
Ingenieur:
Conzett Bronzini Gartmann AG, Patrick Gartmann, Chur
Weitere:
Holzer + Bott Schreinerei, Peider Holzer, Zuoz

Das Verwaltungsgebäude des “Lyceum Alpinum” in Zuoz, vom Architekten Nicolaus Hartmann um 1913 erbaut, ist ein wertvolles Zeugnis der Engadiner Architektur um die Jahrhundertwende. Das aus einer Fülle von architektonischen Zitaten der Region entworfene Haus thront mit einem mächtigen Volumen, am Hang sitzend, über dem Dorf Zuoz. Die von der Bauherrschaft formulierte Aufgabe, in den Räumlichkeiten des ehemaligen Schwimmbades einen permanenten Theaterraum mit 100 Plätzen einzubauen, zu integrieren, war eine architektonische Herausforderung. Entstanden ist ein neuer, zeitgemässer und anregender Theaterraum, der alte Bauformen zitiert, insbesondere Shakespeares „Globe Theater“. Der neue Theater- Eingang. Die Hanglage und der markante Gebäudesockel aus Bruchsteinmauerwerk schaffen den Ausgangspunkt für die Neugestaltung des Zugangs zum Theater: Ein neuer Eingang von der Strasse her schenkt dem architektonisch und kulturhistorisch bedeutenden Gebäude einen repräsentativen, aussergewöhnlichen Zugang zum Theater. Dadurch ist er als öffentlicher Kulturraum erkennbar. Der Sockelmauer vorgesetzt ist eine aus eingefärbtem, warmgrauem Sichtbeton gefertigte “Eingangsskultur” mit einem auskragenden Vordach. Dieses Vordach öffnet sich durch Anwinklung der Leibungen und Dachneigung zu einer grosszügigen Geste gegenüber den vom Dorf heranschreitenden Besuchern - auch als architektonisches Zitat an die regionale Bautypologie. Die Konstruktion und Ausführung dieses Vordaches forderte Ingenieur, Baumeister und Architekt gleichermassen, trägt diese statisch nicht nur sich selber, sondern gleichzeitig auch Teile der bestehenden Hausfassade. Das durch eine Bodenleuchte angestrahlte Vordach mit dem im Beton eingelassenen Zitat Shakespeares bietet Schutz und ist ein Zeichen für den Eintritt in die Welt des Theaters. Wie durch einen Trichter werden die Besucher nun ins Innere des Gebäudes geführt. Das neue Theater-Foyer. Anstelle der bestehenden, kleinräumigen Lager- und Werkstatträume ist neu das Theaterfoyer entstanden. Der neue Boden, ebenfalls aus eingefärbtem Beton gegossen und zum Terrazzo geschliffen, konnte im vorderen Teil des Raumes auf einem tieferen Niveau realisiert werden. Die Raumhöhe gewinnt dadurch über 70 cm, eine grosszügige Treppe führt die Besucher nun ins Theaterinnere. Kasse, Garderobe und Bar sind an zentraler Position angeordnet und einfach, aber funktional ausgerüstet. Die bestehenden, technischen Einrichtungen wie Heiz-Leitungen wurden in das Gesamtbild des Foyers integriert und gestalterich zum Thema interpretiert - fast wie eine grafische Skulptur gehören diese Strukturen auch zum neuen Bild des Theaterfoyers. Der neue Theater-Raum – das alte Schwimmbad. Ein zentraler Eingang mit einer grosszügigen, vierteiligen Flügeltüre aus Lärche erschliesst den neuen Theaterraum im ehemaligen Schwimmbad. Hier dominiert das einheimische Lärchenholz als “Raumgerüst” und bildet den Rahmen für eigenwillige Inszenierungen. Dunkelbraun grob verputzte Wände und Decke und das Hellblau der Original Schwimmbadfliesen schliessen den Dreiklang in Farbe und Material ab. Das Lärchen-Gerüst, welches auf dem eigentlichen Beckenboden des Schwimmbades steht, ist eine “Zimmermannskonstruktion”, gefertigt ohne Schrauben, nur durch Holzverbindungen. In die Rahmenkonstruktion integriert sind Schienen zur Montage von Licht- und Tontechnik. Die Bühne, das Herzstück des Raumes, ist auf drei Seiten von den Zuschauerrängen umgeben. Verschiedene Zugänge für die Besucher und Künstler lassen den Raum vielfältig und transparent erscheinen. Der integrierte Theatervorhang ermöglicht eine weitere, flexible Raumnutzung. Oberhalb der Rahmenkonstruktion ist ein Schienensystem zur Montage von Licht- und Tontechnik integriert. “All the world’s a stage”

Datenblatt (PDF 671.53 KB)

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