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Vier Bauwerke – drei Neubauten und ein Gebäude der Kategorie ‹Bauen im Bestand› – sind am 28. Mai auf der Messe Ligna in Hannover mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet worden. Der Preis gilt als wichtigste Auszeichnung für Gebäude aus Holz in Deutschland.

Deutscher Holzbaupreis 2019 an der Ligna vergeben

Der Deutsche Holzbaupreis wird von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft ausgeschrieben. Geehrt werden gleichermassen Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der ausgezeichneten Beiträge.

Eine Fachjury unter Leitung von Prof. Werner Sobek (Universität Stuttgart, Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren) hatte für die Preisverleihung 2019 157 Arbeiten zu bewerten, die von anspruchsvollen Neubauten über erfinderische Gebäudesanierungen bis zu neuen Entwicklungen auf dem Produktsektor reichten.

Mit einem Preis ausgezeichnet werden das Studentenwohnheim ‹Woodie› in Hamburg, das Thüringer Forstamt Jena-Holzland in Stadtroda, das Gründerlabor in Würzburg und der Umbau der Bücherei in Kressbronn. Neben einem Forschungsvorhaben erhalten zehn weitere Bauwerke eine Anerkennung.

Modulbau ganz gross

Das derzeit weltweit grösste Wohnbauprojekt in Modulbauweise, das Studentenwohnheim ‹Woodie› in Hamburg, stapelt auf einem Betontisch 371 vorgefertigte Wohnmodule zu fünf und sechs Obergeschossen. Die Studentenapartments wurden mitsamt Einbauten komplett aus Brettschichtholz vorgefertigt und alle Holzberflächen sichtbar belassen.

Die Fassadengestaltung vermeidet geschickt, dass das Gebäude wie eine blosse Anhäufung von Schachteln aussieht. Für den Nachteil, dass die Fassade nicht vorher montiert werden konnte, entschädigt die attraktive architektonische Gesamterscheinung. Die Montage der Module erfolgte dennoch in nur vier Monaten.

Mit den im Brandschutznachweis genehmigten Abweichungen für die Ausbildung der tragenden Wände und Decken in Holz wurde in Hamburg ein Präzedenzfall geschaffen, der eine Änderung in der Landesbauordnung auf den Weg gebracht hat. So ist Hamburg das zweite Bundesland geworden, in dem Gebäude bis zu 22 m Höhe (Gebäudeklasse 5) in Holzbauweise errichtet werden dürfen.

Holz für kluge Köpfe

Das Verwaltungsgebäude des Forstamts Jena-Holzland in Stadtroda hat die Jury damit beeindruckt, dass es die gegebene Aufgabenstellung ohne Allüren sehr präzise erfüllt. Der Bau gehe mit dem Material Holz innen wie aussen vorbildlich um. Das zweigeschossige Gebäude weist Holz-Beton-Verbunddecken aus Buchen-Furnierschichtholz auf.

Der zweieinhalbgeschossige Holzquader des ‹Gründerlabors› in Würzburg bietet Startups aus der IT-Branche hochwertig gestaltete Innenbereiche für Co-Working, Kommunikation sowie manuelles und geistiges Arbeiten. Die vielfältigen Innen- und Zwischenräume werden unter einer ruhigen und lichten Grossform mit hohem Wiedererkennungsgrad zusammenfasst.

Die ausgezeichnete Bücherei im Zentrum von Kressbronn erhält den Charakter eines alten Stadels und transformiert ihn zugleich mit wenigen Eingriffen in ein modernes, offenes Haus. Um den innenräumlichen Charakter des Daches zu erhalten, wurde der alte Dachstuhl sorgsam restauriert.

Links www.deutscher-holzbaupreis.de | Publikation zu den Resultaten 2019 (PDF, 9 MB)

Text: Lignum Holzwirtschaft Schweiz

 

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